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Michael Lingner

TEXT-LEGENDE ZUR WERK-SPIRALE

Das Modell der Genese des immateriellen WERKES als System-Entwurf des ästhetischen Konzeptualismus

Wenn Kunstwerke nicht mehr kraft künstlerischer Formung sinnlich wahrnehmbar vorgegeben, vielmehr dem Rezipienten zur mentalen Konstitution aufgegeben sind, dann existieren sie nicht länger als gegenständlich-materiale Gebilde sondern als mental-immaterielle Prozesse. Mein MODELL DER GENESE DES IMMATERIELLEN WERKES ist eine idealtypische Konstruktion dieses Prozesses: 1= Der Rezipient als Subjekt des werk-konstituierenden Prozesses / sein Bewußtseinsstrahl (attentionaler Ich-Strahl) als Träger dieses Konstitutionsprozesses. 2= Das vom Künstler konzipierte SCHEMA als Vorschrift (Praezeption) für den WERK-Konstitutionsprozess. 3= Durch die vorstellungsmäßige Konkretisierung des SCHEMAS entwirft der Rezipient seine Handlung mit dem ästhetischen Gegenstand. 4= Der vom Künstler als WERK-ZEUG hervorgebrachte ästhetische Gegenstand, dessen instrumentaler Charakter es dem Rezipienten ermöglicht, seinen Entwurf der ästhetischen Handlung in deren Vollzug zu überführen. 5= Der aus der Handlung des Rezipienten mit dem WERK-ZEUG sich entwickelnde affirmativ-potenzierende Prozess der Selbstreflexion. 6=Die umgekehrt proportional zu diesem Prozess sich vermindernde sinnliche Affizierung durch die Materialität des WERK-ZEUGES. 7= Das vom Künstler durch ein FORMULAR vorgegebene Regel-System zur Transformation der affirmativ-potenzierenden in eine negierend-reduzierende Beziehung der Reflexion auf sich selbst. 8= Der Prozess der kraft Formalisierung ermöglichten Reduktion jener in der Ausfaltung der Selbstreflexion potenzierten Denk-und Empindungsmöglichkeiten durch die 9= vom Rezipienten zu leistende Objektivation der auf ihre faktische Realisierbarkeit (nicht mehr auf ihre bloße Denkbarkeit) geprüften Denk und Empfindungsmöglichkeiten im FORMULAR. 10= In dem vom Rezipienten ausgefüllten FORMULAR ist der Prozess der Selbstreflexion des Rezipienten in seiner Gesamtheit (Progressus und Regressus) aufgehoben. 11= Über die Vergegenwärtigung der durch das FORMULAR erfaßten Inhalte ist der Prozess der Selbstreflexion des Rezipienten jederzeit subjektiv ,wie intersubjektiv verfügbar und als eine Vorstellung konstituier- bzw. rekonstituierbar. 12= Die Erfassung aller Denk-und Empfindungsmöglichkeiten mit einem (monothetischen) Blickstrahl, also die Synthese der Vielheit in einer Einheit , welche das sukzessiv Aufgefaßte in Einer Vorstellung verdichtet, anschaulich macht und als subjektiv proportioniertes immaterielles WERK des Bewußtseins existiert, ist im FORMULAR objektiv fundiert.


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