Adolf Hölzel
Mozart sagte einst: Einige haben ganz gute


Mozart sagte einst: Einige haben ganz gute / Gedanken, können sie aber nicht vera.rbeiten. Andere könnten / sie verarbeiten(,) haben aber keine Gedanken. Unsere Aufgabe wird / es sein(,) diese Verarbeitung zu erwerben und sie / weiterzugebenn), zu lehren. Das Prinzipielle l(äß)t sich lehren. / Einfälle und Ideen kann man nicht lehren. Aber diese / Verarbeitung ist ein anderes, a l ~ lediglich eine / Gefühlssache. Alles ist hier natürliche und selbstverständliche Folge. / Ja vom ersten Strich an(,) wie vom ersten ~arbfleck(,) / ist ein ~estim(m)tes gegeben, das seine :K)onsequenzen fordert. Das / (a)lles müssen wir wissen, können und so beherrschen wie der / Maestro di Cemballo. Auch wir müssen bei einer gegebenen / Farbe sofort die notwendigen Akkorde, Dreiklänge, / Zwei(-) klänge(,) Ubergänge und sonstigen Klangwirkungen / kennen und anzuwenden imstandeu) sein. Ein Generalba(ß) / in der Farbe, / wie ihn die gro(ß)en Meister der Musik / beherrschten. Im (a)llgemeinen sagt man: Die Deutschen / wären keine besonders musikalische Nation. Und doch haben / wir die grö(ß)ten Musiker! Und frägt man einen Musiker,
/ wen
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-2-V sie am höchsten stellen, so sagen (a)lle Bach. / Bach der z.B. sagte: Der Ton verlangt den Ton, also alle / (K)onsequenzen beherrschte. Diese müssen wir in der Farbe / erstreben und es lä(ß)t sich erreichen. Ma(~)~ebend für die Ausnützung der Dreiklänge / dürfte es sein, dz(ß) das Bild nicht in seinem Werdegang, sondern als / Ganzes angesehen wird, im Gegensatz zum musikalischen Genu(ß). / Sein Entstehen ist ja ebenfalls ein Nacheinander in seiner / Entwicklung; doch der Eindruck ist ein plötzlicher(,) eben als / Ganzes. Der Dreiklang gibtn) die Auflösung, die einen ~ollgenu(ß) / Unterstützt. Darum werden wir wohl im Silden den Auflösungen, damit / auch den Dreiklängen, ein besonderes Gewicht beimessen müssen(.)
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