Adolf Hölzel
Das soll man immer bedenken, daß, wenn man den _


Das soll man immer bedenken, da(ß), wenn man den / ~ a t " )eines ander(e)n befolgt(,) man sein Eigenes aufgibtn). Hier ist Schulung / und Unterricht sicher zu trennen vom +eigentlich+ spiiteren meisterlichten+ / eigenen Schaffen. Im Unterricht machen dagegen viele den Fehler, dn(ß) sie schon meinen Eigenes / machen zu müssen und das ist dumm in dieser Verbindung. Man sollte immer / wissen genau was man will und danach handeln(.) Viele bedenken auch nicht, da(ß) wenn man eins / macht, das and(e)~e nicht gleichzeitig getan werden kann. Oft ist es am besten, / (k)einen zu fragen. Er ist doch niemals zufrieden mit Dir. ~cheint(')s so, so schmeichelt / er sicher. Er kann von Dir doch nur verlangen, was er sich gerade denkt. Und wie / kannst Du nur glauben, da(ß) ein Mensch zugleich auch ein and(e)rer / sein sollte und konnte. Machst Du dann das was er will, dann bist wieder Du / nicht Duu, sonder2 er; denn nie oder nur in den seltenstm Fällen hättTst Du / aus Dir allein disses gewollt, 3onst hättfst Du's zetan, ohne erst and(e)re / zu fragen. Die Menschen sind eigentümlich in ihrer Art. Du / arbeitest fortgesstzt, soweit Deine Kräfte +reichfsn+dieses gestattten, ja / auch in der Nacht, wenn Du erwachst und plötzliche EinfZlle wie Irrlichter auftaucchen / und wieder verschxinden. Wenn Du nicht g1eic.h sie einfängst. Es sit / dann auch (m)anch-s geschehen, besser und schlechter und mehr war kaum möglich, weil / doch die Kräfte nicht reichen. ~om(m)t dann (e)iner sorglos zu Dir, frägt er / gleich, ohne an D-in Mühen zu
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941 -2-V denken, warum hast Du das nicht gemacht(,) warum / auch nicht jenes, als wäre überhaupt Tar nichts getan. Und so was / bringt leicht aus dem G+e+leise, weil die Gedanken, statt an (e)inem / zu haften, das grindlich erst sollte gelöst sein, sich gleich auch mit and(e)rem / befassen. So kommt nichts Rechtes heraus, weil alles sich immer wieder / durchkreuzt. Da ist es besser ganz für sich zu sein, bis eine Aufgabe / vollständig +gelöst+ klar ist und fertig. Lernen und meisterlich schaffen I ) sind 2 / verschiedene Dinge, die nur ge(-) trennt was bedeuten. Lernst Du auch immer wieder / während des+s+ selbstständigen Schaffens und schaffst Gutes / während Du Sicheres lernest, ist beides dann / nur doch eine Folge des and(e)ren. Sicher bewu(0)t werden / +dann+ beide einander sehr fördern, nur soll / man sie nicht schlie(0)lich verwechseln. Willst selbständig Du sein, mu(ß)t vieles Du / wissen und kennen vor (a)llem den ganzen Beruf Deiner Kunst und ihr Wesen. Doch / willst Du dieses erst lernen, was dringend Dir hier sei empfohlen, dann nim(m) / was Du nur kannst erhalten U(.) woher Gutes auch kommt. Entwickle Dein / höchstes Empfinden. Aber während mühsam Du lernst, denk nicht, da(ß) Du / sogleich kannst es in grö(0)ter Freiheit verwerten. Dazu gehört erst vielfache / ubung. Im freien Erfinden aber denk wenig nur an des Gelernte oder an Gesetze
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/ der Kunst. Diese C-uellenaus Dir, ohne da(ß) / Du es
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ahnst, wenn Dein Beruf Dich vollkom(m)en erfüllt, / Du ihn beherrschst im +vollkommenen+ besten / ~ a ß e " )oder wenigstens den Teiln), den Du gerade gebrauchst, in dem Du / zu denken vermagst U(.) auch künstlerisch / fühlst.
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