Adolf Hölzel
Ich bin mehr für's Handeln als für's Schwätzen;


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Ich bin mehr für's Handeln als für's Schwätzen; / aber wenn man sei2 Handeln nicht gleichzeitig erklären kann, so hat man nicht gewu(ß)t(,) / warum man etwas getan hat. Man mu(ß) es doch auch verantworten können. So werde ich gerne / Rechenschaft geben(,) wenn ich über meine eigene Tätigkeitn) Xechenschaft zu geben / aufgefordert werds. Uber (a)nderes kann ich es natürlich nur(,) soweit die Räder meines / Triebwerks dort hinübergreifen, oder soweit mein Wasserwsrk von dortaus etwa gespeist / worden ist. Man kann ja (a)n(-) deres recht eigentlich erst begreifen, wenn / man vorher selbst darauf oder auf (Ä)hn(-) liches gekom(m)en ist. Aber über Sachen zu reden, / die mannicht vollkom(m)en beherrscht(,) ist Unrecht. So kann ich auch über die modernen / Bewegungen gewiss-rma(ß)en nur per(-) sönlich sprechen und kann sie gewisserma(0)en / nur aus mir heraus beleuchten und sie so schildern(,) wie ich sie erlebt habe. / Vielleicht ist es sogar gut, wenn ich dabei ein oder das andere meiner Erlebnisse mit hineinflechte. / Dieses mu(ß) ich vorausschicken. Natürlich betrachte ich es als eine besondere / ~hre(,) heute hier vor Ihnen zu stehen und gerne bin ich dem ehrenvollen Rufe gefolgt. Ob / ich es ihnen Recht machen werde(,) wei(ß) ich nicht; da ich mehr über künstlerisches / Schaffen sprechen möchte(,) als wie spe(z)ielle Kunstwerke besonders zu loben oder sie als / Gegenbeispiele zu tadeln. Letzteres liegt mir am Wenigsten; ds ich wei(ß), welche Mühe, / welche unendliche Mühe ja wohl manch(-) mal zu viel, sich jeder Schaffende gibtn), bevor / er ein Werk aus der Hand, aus der Werk(-) stätte(,) tut.
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