Adolf Hölzel
Sylvester 1914. Man sagt: Das Weib soll keinem


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Sylvester 1914. Man sagt: Das Weib soll keinem Mann im höheren Beruf dazwischentreten, das ist (n)ichts für sie. Ihr Beruf ist die Mutter. Aber man verwehrt dem Mädchen das uneheliche Kind. Man sagt: Der Künst:Ler soll persönlich sein. Macht er etwas eigenes, so wird ihm sofort vorgeworfen: (~)arummachst Du's nicht wie Leibl oder Feuerbach. Man sagt: Der Künstler solle ein all(-) umfassende Bildung haben. Versucht er aber nur im eigenen Berufe sich mit (a)llem vertraut zu machen, wozu insbesondere jetzt die französische Kunst gehört, so bekommt er mehr zu hören als ihm lieb ist. Man sagt: Er solle Kunst geben. Versucht er aber in sie einzudringen und dem öffentlichen Verlangen nachzukommen und versucht er(,) in den Ausstellungen sein ernstes Streben für Weiteres in Vergleich zu stellen, so schreit (a)lles: Das brauchen wir uns nicht gefallen lassen. Er und seine Schule soll vor die Front geschickt werden.
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(1 Freie ~ufnahme(,) ~telierbestim(m)ungsrecht. Untere Ateliers behalten(.) ~ssistenten(.) Schule mit Arbeiten auswärts(,) die das beste Unter:richtsmittel sind. Reisen in's Ausland, da wir hier keine Gelegenheit haben die neueren Sachen gründlich zu sehen. Jährlich: Reise nach ~aris(,) etwa :zum Salon dlAutonomne. Ev. Atelier für eine Vorschule. Könnten auch Damen kom(m)en. +Beschra+ Beschränkung auf die unteren ~teliers(,) ev die des Museums. 3facher Unterricht(,) ~andenbergerschule(,) Landschaftsmalerei =: .I
. ..
(2)
~aturstudium(.) Ubertragung in die Mittel.
(3) Andere Schulen vorzüglich. Aber erst etwas (a)nderes von den Mitteln ausgehen(.) Vorträge. (K)orre(k)turen etc. prakt. dergl. bis in die Ferien.
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