Adolf Hölzel
Wenn wir die verschiedensten Meisterwerke auf die


Wenn wir die verschiedensten Meisterwerke auf die bnwendung und Durchbildung des Formalen im Bilde ansehen, werden [wir die grö(8-) ten Unterschiede wahrnehmen. Und doch sind es lauter meister (-) werke, anerkannte. Da stellt sich für uns am besten [die Verschieden(-) heit der Anschauung heraus. Wir können Akte, Figuren pnd Gegen(-) stände finden, deren subtilste Linienabweichungen [ n Veränderungen ud beobachtet und vorgetragen sind, während bei anderen [das bewu(ß) te Zurückführen auf die allereinfachsten zugrunde*"
[gelegten Formreprä(-)
sentanten deutlich sichtbar ist. Und da wieder [unterscheiden wir eckige und rundliche Vorträge. Also auch #ein# hier [ein Analy si(e)ren der Linien bis in's Kleinste; oder and(e)rerseits die [auf's äu(R)erste getrie(-) hene synthetische Pormanschauung. Der Unterschied des [zuw(-) spitzten Blickes und der parallel eingestellten [Seh#strah#axen
.
Wie wir die Erde und ihre Oberfläche bis auf's Kleinste [beobachten und durchstudi(e)ren und die reichsten Profili(.)rungslinien [erhalten
können; während wir eben die Erde in ihrem [~eitzusam(m)en(-) hang als einfache Kugel wissen. So hängen die CAnschauungen im Kunstwerke auch mit den Zwecken zusammen, diees zu k r füllen hat und von ihnen hängt auch gewisserma(ß)en perechtigung
*I
die
ab. D.h. vom jeweiligen Standpunkte aus hat [ples, [was diesen zur Geltung bringt, seine volle Berechtigung. Aber ist nicht a ( ) n-
PS
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gängig)) ihm einen ander( ) Standpunkt zu unterschieben, en [wie es die meisten Kritiker machen. Z R . Leib1 und einfache [idko() ~l()n(z)eptionen, Menzel und Cezanne etc. etc. gegeneinander*" [uz() asuspielen. Vielleicht l() äßt sich das hier Gesagte am [deutlichsten den Schülern an einfachen Sillebengegenständen und [bildlichen Stilleben erklären, Wir können so schon einen Apfel [ganz verschieden ansehen, Im Gegensatz zu (a)nderen, die ( i Um~ren-*' de zungslinie des Apfels sehr reich ausgestalten, sehen [ i sie wieder wr bei (a)nderen auf einfache eckige Zusam(m)ensetzungen kefiihrt, w h a() rend Ckzanne ihn auf die einfachste synthetische [~esamtf orm, eine entsprechende c~iliptischeoder runde Form [ansieht und im Bilde so in einzelnen seiner Stilleben verwertet,
* A.nm.:
Folgendes quer n.ebendem linken Rund
* Dem Deutschen liegt zunächst noch das analytische Sehen
lund das damit Czusam(m)enhängende Verständnis am nächsten. Und erst wenn wir die Synthese 5011 e f ( ) r a ß t haben perden wir i.n der Kunst ganz mfitsprechen können.
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