Adolf Hölzel
Je mehr wir eine bestimmte Eigenart anstreben,


Je mehr wir eine bestimmte Eigenart anstreben, desto mehr entfernen wir uns von der Allgemeinheit. Diese schreit allerdings nach eigenartiger Persönlich(-) keit, wirft sie aber sofort auf den Scheiterhaufen öffentlicher Brandmarkung, wenn sich (j)emand unter(-) fängt, solches öffer.tlich #anzustreben# zu zeigen, etwas, [das gegen das augen(-) blicklich (s)anktiori(e)rte, erst durchsetzen mu(ß)te, gro(ß)e Unsinn, da(8) das sich freilich früher C auch gerichtet scheint. Dieser
Originalität und (K)onvention #ist#
sich zu decken haber ist so landläufig, da(ß) wir nicht darüber staunen können. Nur betrübt sein müssen, d ( ) aß gebildete Menschen und Zeitungen*' als solche, die klarer zu denken gewohnt sein sollten, sich #solch# eine derartige windige Basis für ihr Denken und Schreiben w(ä)hlen.
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Distanz! Der Begriff Distanz in der Kunst gibt*" uns vielfache [~eutun~en. Es ist ganz klar. da(ß) Bilder für einen grö(ß)eren [~usstellun~s(-)
raum auf seine Distanz und mit ihr rechnen müssen. L~it der Zunahme des Raumes wachsen und Verändern sich die Forde-*' rungen an den Schaff'enden für seine Werke, hinsichtlich [der Distanz. Der grö(ß)ere Raum verlangt, da(ß) der geistige Schöpfer ¿des Kunst (-)
werkes bei seiner Ausführung fortgesetzt weit weg steht, also, während sein Kopf und Auge den richtigen Stand(-) punkt für den Überblick einnimmt, seine Hand durch jemand (%deren erset.zt wird. Das ist nichts so Au(ß)eror-*' dentliches als es erscheint; denn das Handliche, die persön(-) liche Virtuosität ist gar nicht immer das Wichtigste.
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Geist, Herz und Verteilungswissen*" des Schaffenden ..1.., [die Erkenntnis*" der Seele des Kunstwerkes, ist das weitaus Wichtigere. Und auch d ( ) azu mu(ß) die richtige Distanz gefunden und einbezogen werden.
Auch Distanz halten den Menschen gegenüber, mit seinen [ Mitteilungen und
-
Äu(ß)erungen.
Sich -- weghalten, die lediglich stören, die spioni(e)ren , aus Neugierde
C
Zeit rauben. Es ist schwer da seine Ellbogen brauchen doch [... .l. #Aber# ( ) d . l . Un ..()
* Anm.:
lich"
vermutlich
"
wie herr-
..1..*
ist es, glei.ch danach*", ..Ia. bei gehobenen [Ellbogen, #noch# die Arme auszu(-)'
breiten, tief einzuatmen*" und sich zu dehnen. Dann aber [ auch das Glück des Alleinseins genj.e(ß)en
C Ruhe
und aus der so gewonnenen schaffen
.
Und doch: Aufregungen, ärgerliche Urtheile etc. sind [ebenso nötig.
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