Adolf Hölzel
Das Erklären der Bilder hat nicht so sehr den


(1.)
Das Erklären der Bilder hat nicht so sehr den Zweck(,) de(m) Liebhaber eine volle Kenntnis*" der Kunstwerke zu geben, dieser gehört (d)enen, die tiefer eindringen wol(-) len. Vielmehr soll mit diesem ein deut(-) licher und logischer Hinweis gegeben sein, da(ß) in diesen Kunstwerken Wichti-*' ein(-) ges und Gutes enthalten ist, das es der Mühe wert*" macht, sie öfter und gew(ö)hnen gehender anzusehen, um sich an sie zu und sich mit wirklicher Kunst zu befreunden. Denn keines(-) falls kommen wir damit aus, Kunst(-) werke blo(ß) mit dem "es gefällt mir", oder "es gefällt mir nicht" künstlerisch a ( ) bzuschätzen und für immer zu werten. So ist es auch falsch zu sagen: Ein Kunst(-) werk soll keiner Erklärung bedürfen." Denn auch in der Kunstbetrachtung ist ja (a)lles Übungs-und Gewohnheitssache. Sonst würden wir auch der vielen Kunst(-) und kunstgeschichtlichen Bücher nicht bedürfen.
(2.)
Ist ein Kunstwerk einmal in den geistigen Besitz des (e)inzelnen oder der Nation gelangt, dann freilich bedarf es keiner weiteren Erklärungen. Aber jede weitere (K)ombination schon*' bedarf eines sicheren Hin(-9 weises. Auch für den Künstler und Schaffenden(,) der Leiner bestimmten Richtung huldigt und Neues erst erfassen ler(-) nen m() u8.
(3.)
Darum ist es auch verfehlt zu glauben(,) weil einer Maler etwa ist, da(ß) er deshalb alle Zweige der Kunst gleich voll beherrscht.
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Das E r k l ä r e n d e r B i l d e r h a t n i c h t s o
s e h r den Zweck den
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