Adolf Hölzel
vier Textblöcke 1. - 4 nebeneinander, . der 4


* Anm;:
vier Textblöcke (1. - 4 ) nebeneinander, . der 4 steht senkrecht . zu d. anderen (geg. UZS) Der Text beginnt bei 4 . und läuft weiter von 1. bis 3.
-1-V (L) *
Es war klar, d ( ) aß
der Satz "ein Stück Na (-)
tur durch ein Temperament gesehen ( ) " nicht hinreichte.(,) oder der Begriff Tem (-) perament hier anders gedeutet wer (-) den musste. ( ) d # d a ( ß ) # weiters, d ( ) Un aß der so häufig auch in "Kunst und Künstler
"
ständig propagi(e)rte
Satz sondern
-
(") Kunst besteht in Naturnachahmung (")
nicht als etwas (E)ndg(ü)ltiges,
nur als vager Theilbetrag (Teilbetrag) zu dem allgemeinen Begriff Kunst zu denken war. Dieser Satz musste zur Klar (-) stellung anders formuliert werden und ich kam so zu folgendem Resultat: wir können die Natur oder das (,) was un (-) serer Phantasie vorschwebt, im Bilde nur mit den der Malerei zur Verfügung stehenden Mitteln wiedergeben. Wir haben hie(r)zu keine wirklichen Gegen (-) stände um sie in's Bild hineinzu (-) setzen, sondern lediglich Linien, Flächen (-) formen und mehr oder weniger farbige oder farblose Abtönungen. Alles Plas (-) tische auf einer Fläche kann nur durch Täuschung Cgeschaffen
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% :
Anm. nachträgl. Wortumstellung nicht eindeutig
werden. D.h.,"die'Naturkann überhaupt der Kunst nur durch Täuschung gegeben werden; und der Betrachter mu(ß) beim
*
Betrachten einer Zeichnung oder eines Bildes immer von der Vorau~~setzung ausgehen (,) da(ß) er niemals wirkliche Natur vor sich haben kann. Es wird ihm dann auch leicht werden (,) bei einer Rötelzeichnung sich einen wirklichenKörper oder einen wirklichen Raum zu denken, 'das Vorhan dene (,) mit einfachen Mitteln ((E-> )) r, zeugte, als ein Wirkliches zu empfinden. Wir können also in der Kunst das Gegen (-) ständliche nur mit den vorhandenen Mitteln ausdrücken, und der Ausdruck wird umso stärker sein (,) je richtiger die Mittel verwendet sind. Um also das (,) was unserer Phantasie vclrschwebt oder was wir in der Natur seh.en künstlerisch auf's Beste wiederzugeben, müssen wir zunächst die entsprechenden künstlerischen Mittel beher rschen. Die künstlerischen Mittel werden also das Primäre sein aus denen das Dargestellte resultiert ~entniss(Kenntnis) und Beherr (-1
(->
.
C
schung der künstlerischen Mittel wird ()() Anfang und Ende der Ku.nst sein. Ihr Studium der L~us~an~s (-1 punkt. Jenes Stück Natur wird sich am besten
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darstellen lassen, das wir mit unseren Mitteln am leichtesten wiedergeben können. So müssen wir auch die Natur für eine künst (-) lerische Wiedergabe mit den durch die Ken(n)tnis und Beherrschung der Mittel geschulten Augeh'ansehen können, um das Richtige, das was sich überhaupt künstlerisch dar (-) stellen lä(ß)t, # wi.ederzugeben # zu erkennen. (Die Kunst stecket (steckt) in der Natur - wir müssen sie nur
* Anm.:
runde Klammer von Hoelzel
herausreissen).
* Die Kunst
der Malerei be (-)
steht demnach darin, das was wir sehen und empfinden, mit den der Malerei zur Verfügung stehenden Mitteln zum Aus (-) druck zu bringen. Wir müssen # also # daher zunächst für diesen Ausdruck im Sinn der künstleri (-) schen Mittel sehen und empfinden lernen. Die Natur wird uns f'ür das Gegenständliche
* Anm::nachträgl.
nicht eindeutig
Einschub
stets die größte Anregung auch für die Malerei Lgeben, wen(n) wir sie vom künstlerischen Standpunkte, also im Sinne der künstlerischen Mittel sehen gelernt haben. Sind aber die Mittel und der mit ihnen erzeugte stärkste Ausdruck das Primäre und die Wiedergabe der Natur durch sie eine Folge, dann ist unser ganzes Studium zu reorganisieren und dieser Unter (-)
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-
schied (,) ob die Natur das Primäre d e r die Anm.: gestrichenes Wort nicht eindeutig Folge # macht #
. I .
*
bildet auch den Unterschied
zwischen Impressionismus und Expressio (-) nismus im Grunde genom(m)en.
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Die zeitweisen vollkommenen Mißerfolge vor der Natur [mussten zu besonderem Nachdenken
herausfordern. War es denn nicht merkwürdig, da(ß) Derselbe Mensch entzückt von einem Stück Gottesnatur mit gleichem [~em~era (-1 ment und gleicher Energie an dem einen Tag etwas [hervor (-) brachte, das in einen Rahmen gestellt nicht gerade Luneben aussah und in den nechsten Tagen dagegen Arbeiten [machte, die vor der Natur nicht so übel wirkten, in den Rahmen r : e (-1 gg stellt aber vollstäridig auseinanderfielen; während [s auch e vorkam, da(ß) mit weniger Liebe und bei geringerem [Aufge (-1 legtsein entstandene Studien, im Rahmen viel [vollkon@ener als manches Andere aussahen, auf das man im Freien [einen grösseren Werth (Wert) gelegt hatte. Dieser musste [abgesehen von den damit verbundenen ärgerlichen Katzenjämmern [~erzweif (-)
U.
lungen, sehr energisch zum Nachdenken herausfordern.
[Ende Seite 4]
a u f dem l i n k e n u n t e r e n Viertel d e s mehfach g e f a l t e t e n Bogens: ( d a s l i n k e o b e r e Viertel ist a u s g e r i s s e n , a u f der rechten Hälfte des Bogens b e f i n d e t s i c h e i n rnaschinengeschr. S c h r e i b e n , d a t . vom 20.9.1913)
nebeneinander z w e i m i t B l e i s t i f t gezeichnete Q u a d r a t e , d a s R e c h t e i s t etwas g r ö ß e r und e n t h ä l t i n d e r Mitte e i n e dünn gezogene Ellipse
Ci
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