Zweifellos wird der Ältere mit seinen Erfahrungen

Zweifellos wird der Ältere mit seinen Erfahrungen den Jünge~ennützen können. Hört er aber zu7früh auf(,) Erfahrungen zu sammeln, dann wird er seine Erfahrungen einer kommenden Zeit kaum anpassen können(,) und sie werden weniger zu nützen im Stande sein. Es ist daher eigentlich unabweisliche Pflicht für den, der die Absicht hat, die Jugend zu fördern und nicht nur ihr einfach befehlend und sie zwingend(,) das zu thuen(,) was er will, unbekümmert darum (;) ob es auch wirklich das Richtige ist; also der, der ihr aufrichtig mit Rath und That beistehen *willx möchte(,) alles Freue eingehend zu studieren und das Gute sich anzueignen. Oder: um es mit den richtigen Worten zu bezeichnen, ständig mit der Jugend und damit von ihr zu lernen. Angeborenes und Erworbenes; so ist das Höchstkönnen des Künstlers, damit ein wahrhaft künstlerisches Werk, ein Resultat, verbunden mit geste:-gertem Gefühl und einer durch Übung und Erfahrung erzielten und gestärkten Höchstenpfindung. Immer eine durch Schulung und Erfahrung erzielte Steigerung des Angeborenen. Also etwas in vieler Hinsicht durch Erziehung, Glück, Energie und mehreres Andere,ICrworbenes. Da heisst es fleisisig und viel arbeiten und üben im kurzen Menschenleben, vor Allem das Richtige. Besonders aber hat der, dem es in irgend einer Form von Hau:; aus oder sonst wie versagt war(,) richtig zu arbeiten, Ausserordentliches nachzuholen. Viele scheitern daran, ausser an Anderem, dass sie falsche Wege gingen oder geführt worden sind. Und wenn alles klappt,


[Ende Seite 1]

gehört noch eine unendliche Liebe und Energie dazu, um richtig weiter zu kommen. Und wie schwer ist es und welche aufreibende Mühe und Anstrengung kostet es, wenn man sieht und endlich merkt;, dass man falsches getrieben hat, wieder von vorne anzufangen. Es ist dann wohl zum Verzweifeln. Und man kann sich nur damit trösten, dass das ganze Leben Mühe und Arbeit ist, wenn irgend etwas wesentlich besseres ereiecht werden will. Und alles vereinigt sich immer wieder(,) um Einen vom guten Streben abzuziehen. Eltern, Verwandte, Freunde und des L,ebens Sorgen, die so vielfacher Art sind. Man staunt oft, dass es selbst Einzelnen überhaupt möglich ist, einen wirklichen künstlerischen Höhepunkt zu erreichen. Es ist zu begreifen, dass ganze Generationen versagen müssen, die nicht wie andere in der Schul'ung des Pudels Kern erfassen lernen können.

I
I


[Ende Seite 2]