Adolf Hölzel
Alles, was wir Menschen in irgend einer Art *uns*


Alles(,) was wir Menschen in irgend einer Art *uns* gegenständlich ausdenken, fühlen oder empfinden,ktinnen wir nur als Menschen ( , also nur in,mit uns und mit unserer Umgebung * . . I mit der* darum im Verein mit der Natur. Ohne *das* Natur werden wir Nichts ausdenken(,) Nichts darstellen kennen. Alles wer%den wir auf sie zurückführen können. *Die* Natur und Kunst sind aber nicht das Gleiche, *aber* doch die Natur wird für Alles(,) was wir darstellen wollen, die größte Anregerin sein U. daw-ihr i r n gewißen Sinne Nahekommende wird *uns* in der Regel *am T* , wenigstens was die Allgemeinheit anhelangt, am leichtesten verstanden werden.
..
Die künstlerischen Mittel im richtigen Sinne verwertet ergeben Kunst. So müßen wir für die Darstellung Kunst und Natur streng auseinanderhalten. Alles was wir Menschen in irgendeiner Art gegenständlich ausdenken, fühlen oder empfinden,können wir nur als Menschen, also nur in uns , mit uns U. anderen und mit unserer Umgebung d.h. im Verein mit der Natur. Ohne direkter oder indirekter Verbindung mit der Natur werden wir darum nichts Gegenständliches darzustellen vermögen. Jede(,) auch die prim itifste derartige Darstellung(,)kanr. in irgend einer Weise so auf die Natur zurückgeführt(,) mit ihr in Verbindung gelrlracht werden.
[Ende Seite 1]
Jeder wirkliche Künstler *sucht* malt mit oder ohne Theorie seine ganze Seele in sein Bild. Im gegebenen Falle kann dies eine wirklich gute Schulung nur erleichtern und unterstützen. Ich sehe darum nicht ein, warum eine solche schädlich sein sollte. Jede richtige Cormxtur muß in erklärende Worte gefasst sein, also theoretisch. Eine andere Frage ist es, ob zu jeder Tagesstunde und plötzl.ich auf Befehl die Seele sich offenbart. Nein. Solche seelenlose Kunstwerke werden mit oder ohne Theorie kalt lassen. Jede kleinste Correktur oder geäußerte Ansicht, ob akademisch oder freundschaftlich vom hohen Cothurn herab oder am Biertisch collegial gesprochen, enthält im persönlichen Kleid Jahrhwdert(-) oder Jahrtausendjährige Erfahrung; mit eingeflochten. Wie oft ist etwa2 schon längst theoretisch fotmulirt(,) das wir einer plötzlichen, persönlichen Empf'indung zuschreiben. Welche Summen von Theorieen werden an Biertischen und im Kaffehaus verausgabt und gerade von solchen Menschen(,) die gegen Theorieen sind. Und welche Mengen von Theorieen verwerten wir täglich, ohne sie als solche anzuerkennen. Später gilt Viel es als selbstverständlich(,) was einstmals die größten Kämpfe kostete. Vieles Neu- oder beßer Wiedergefundene liegt nicht blos den modernen Kunstwerken zu Grunde. Geht weit zurück, so daß wir erstant und entmutigt : werden, wenn wir es z.B. im alten L&onardo lesen. Das Wesen der Kunst liegt in den
[Ende Seite 2]
-3-
künstl. Mitteln. Ihr Wesen zu ergründen wird eine der vormehmsten Aufgaben sein müßen. Eine Elementarlehre in der Kunst, eine gründliche , müßte es geben.Darauf muß hingearbeitet werden. Unterstütze es(,) wer kann. Aber da heißt es(,) jeden Satz, jedes künstl. Mittel nach allen Seiten wenden. Es ist eine lohnende Arbeit für die anderen. Aber sie muß gemacht werden. Koste es, was es wolle. So gründlich als möglich, wenn sich andere Nationen Rath holen wollen. Dann erst aber gehen wir an der Spitze. Einer reicht nicht hin dazu u. alle die Edelsten sollen direkt oder indir8ekt ihr Scherflein dazu .i beitragen.
Mit den geprägten Audrücken müßen wir uns abfinden( , ) ob durch dieselben etwas voll u. ganz oder nur als Andeutung ausgedrückt werden kar.n. Mit ihrer genauen Auslegung geht urnütze Zeit verloren. Auch sieht man daraus, daß etwas mit Stift(,) Pinsel U. Farbe eusdrücken nicht gleichbedeutend mit dem Denken in Sätzen u. Worten ist. 2 Grundverschiedene Dinge. Man kann sehr zufrieden sein(,) wenn man etwas Künstlerisches der Malerei nur annähernd in Worte setzen kann. Aus dem eben Gesagten resultirt auch das häufiget7Mißverständniss von guten Schlagworten. Das Wesen der Kunst liegt in den künstl. Mitteln. Es giebt eine eigene Religion in der Kunst
[Ende Seite 3]
Alle Rechte vorbehalten.
URL dieser Ressource: http://ask23.de/resource/ah_transkriptionen/hoelzel_07_NT_T216