Adolf Hölzel
August 15 August


August 15 August 15
Wir können überhaupt nur zu einer künstlerischen Lösung, voll-ständigenKenntniss und Erfahrung des Bildes kommen, wenn wir bei den rein künstlerischen Fragen das Gegenständliche ausschliess~in. Dabei ist es klar, dass das Publikum, d.h. das, welches wir gemeinhin so nennen, weil es im Bilde nur das Gegenständliche sieht und verlangt, nicht mitkommen kann und sich in seiner Majestät; gegen diese notwendigen künstlerischen Bestrebungen stellt. Leider wird dieses Publikum dabei von der künstlerisch unkultivirten Presse, am häufigsten wohl aus Parteigriinden, unterstützt.
Das Theater,.wenn es auch will, kann ideale Bestrebungen nicht; immer unterstützen. Weil, wenn sie pekuniär nicht reussiren, diese das Theater zu Grunde richten. Also wohl immer nur dann, wenn diese gleichzeitig den geforderten oder gemachten Publikumsinteressen entsprechen. Macht; des Publikums ! oder des Geldes ! Eine Zeitung kann nicht bestehen, wenn sie nicht gelesen wird. Darum muss sie der Partei, dem Publikum, wie jeder Verleger und Kaufmann, wenn er bestehen will, Concessionen machen. Darin besteht die Macht der Presse und ihr Einfluss auf den Niedergang idealistischer Bestrebungen. Sonst wäre es auch zu leicht(,) Idealist zu sein.
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