Adolf Hölzel
-1-V Die darstellende Kunst *hat* sucht *in der*


-1-V Die darstellende Kunst *hat* sucht *in der* ihren Zweck in der Darstellung von Gegenständlichem (Natur) oder Gedankenvorstellungen zu erfüllen. diese Darstellung wird unterstützt U. ermöglicht durch zweckentsprechende künstlerxche Ausdrucksmittel. In der *Vereinigung+I Widergabe der Natur oder von *Gedanken Ged* Gedankenvorstellung *ver mi* *die* vermittelst künstlerischer Ausdrucksmittel haben wir das Wesen*tliche* der *bildenden* Kunst(,) speciell auch der Malerei(,) im Allgemeinen zu suchen. Ohne Mittel kann *aber-* Kunst nicht zum Ausdruck gebracht werden. Ohne sie ist Kunst undenkbar. Sie bilden einen wesentlichen Bestandtheil. Von ihrer autochthonen Kraft spricht Bayessdorfer. Je eingehender wir sie und ihre Wirkungsmöglichkeiten kennen lernen(,) desto mehr gewinnen sie an Bedeutung, desto stärker wird ihr Antheil an dem(,) was wir Kunst nennen und im fortgeschrittenen Falle unter Kunst; verstehen. Es fällt ihnen *als* im *jeweiligen* Kunstwerke eine bestimmte Verhä1t;nißz ahl zu(,) die sich mit zunehmender künst;lerischer Erfahrung steigert, so daß wir Kunstwerke haben ( , ) in welchen das Gegenständliche oder die Gedankenvorstellung lediglich die Grundlage für die Verwertung U. Dur-charbeitung der künstlerischen Mittel bildet oder aus ihrer *Harmonie* künstlerischen Verwertung resultirt; und im modernen Sinne ein Bild umso unkünstlerischer erscheint(,) je mehr auf das Gegenständliche gegenüber den künstlerischen Mittel das Hauptgewicht gelegt wird. Für micht besteht; *z.B.* darum Kunst in der durchgeistigten Verwertung der künstlerischen
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Ausdrucksmittel(,) um irgend etwas seelisch Empfundenes , sei. es Natur oder eine im Innern entstandene ~edanken-~orstellun~(,) zum Ausdrucke zu bringen, so daß im empfindenden Beschauer irgendein Glücksgefühl, Freude, Trauer, kurz Kunst, ausgelöst wird. Die Betonung liegt hi-ebei auf den künstlerischen Ausdrucksmitteln. Meine Lebenaufgabe sehe ich deshalb darin, diese künstlerischen Ausdrucksmittel in ihrer höchsten Logik auszuforschen U. kennen zu lernen. *Sie* Aus ihnen bilde*n*t sich für mich das Gerippe des,-Kunstwerkes(,) durch *sie* ihre beU. sondere Verwertung wird dem zu Grunde liegenden Gegenständlichen * zum harmonischen Ausdruck gebracht, demx(,) ja dem ganzen Kunstwerke Geist, Seele U. Leben gegeben werden können. *In der Malerei* Aber der Begriff Kunstwerk complicirt sich durch die Reichhaltigkeit der Mittel und durch die unendliche Verschiedenart von deren Anwendung im Vereine mit dem, was durch sie *zum Ausdruck* zur Darstellung gebracht werden 1 hiemit Bestimmtes soll * dadurch daß .. 1.. /besonders zur Geltung/in besonderer und verschiedener Weise dargestellt werden kann(, ) ändert sich auch das Äußere der Kunstwerke U. es entstehen Richtungsunterschiede. Ihr wesentlicher .. 1 wird*
..
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*da aber nichta*Alle Mittel können nicht gleichzeitig verwertet werden *können*(,) ohne sich gegenseitig zu schädigen. Es werden sich je nachdem Zwecke des Kunstwerkes U. dem, was dargestellt werden soll *u.ge* dann nach den hiezu in Anwendung gebrachten oder besonders betonten Mitteln im Äußeren
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(am Rand rechts:)harmon~sche
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der Kunstwerke z.Thei1 große Unterschiede ergeben (Zeit-U. Richtungsunterschiede Das Wesentliche eines bestimmten Kunstwerkes W ird hieraus bedingt U. zu entnehmen sein. V- Maßgebend sird : *Cer* GegenständlicherZweck des Kunstwerkes, die Art der Anschauung, die *verwandtens verwendeten Mittel U . die Art ihrer Verwertung/ sein. *Da aber Anschauung iso7verstanden/, Mittel U. ihre Verwertung zum Zweck .. 1 .. U. eine Zwecke* den Ausdrucksmitteln(,) welche * wir sehen, da auch durch die Verwertung bestimmter Mittel* den Ausdrucksmitteln(,) welche auch den Zwecke ,= eines Kunstwerkes zur Geltung bringen, fällt demnach die größte Bed&ung zu. *Und* mit der *Betonnung auf den künstLMitteln Wir werden weiter kommen ( , ) wenn wir die Ausdrudtsmitteln cien höchsten Werth beilegen, als wenn wir vom Gegenständlichen ausgehen
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Wir unterscheiden Natur U. Kunst = *höchste U. geistvolle Veiwertung* Gegenstand und seine künstlerische Darstellung Gedankenvorstellung U. ihre künstlerische Wiedergabe. Im Kunstwerke wil-d, also Natur, Gegenstand oder Gedankenvorstellung durch Verwertung *Stellen wir dieses zu einander in Gegensatz ( , ) so werden* Ist *dieser* der Ansatz richtig(-,) so kann statt künstlerische Darstellung oder künstlerische Wiedergabe *ebensoguV auch gesagt werden(:) Darstellung mit künstlichen (künstlerischen) *Mitteln)* Mitteln, Wiedergabe mit künstlerischen Mitteln ( , ) alsoKunst = Natur dargestellt mit künstlerischen Mitteln = Gegenstand mit künstlerischen Mitteln zur Dars~ellunggebracht = Gedankenvorstellung U. ihre durch künst1er:ische Mittel erfolgte Widergabe Also Kunst ohne künstlerische Ausdrucksmittel undenkbar. Ein Kunstwerk se-~zt sich zusammen *besteht aus wieder* aus ,'Natur/ ( : )
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a b
C
I
I
Natur Gegenstand I Gedankenvorstellung
und künstlerischen Ausdrucksmitteln
I
k
a+b
=
Kunstwerk
künstlerische Darstellung = Kunst
Also Kunst *kann nur* wird durch künstliche Mittel *geäußert*gegeben Da wi.r % der darstellenden Kunst/ im Bi.lde/in der Malerei/bildenden Kunst;/* (in der) Kunst keine wirk3k+a+b+c=K liche Natur(,) keine wirklichen Gegenstände haben( , ) sondern ftktive a+b+c= K-3k ( , ) riur solche(, )welche durch Verwertung künstlerischer Mittel *im Bilde e~lzeugt -werden* jenen-glek'ribenf-, Sa -?+besteht )-! Kunst/ist /wird Kunst/liegt* ergiebt sich ( , ) claß Kunst im Gegensatz zum wirkLichen Gegen stand oder zur faktischen Gedankenvorstellung *in* aus einer bestimmten Zusammenfiktive , setzung künstlerischer Mittel bevor uns steht; = um irgend etwas damit darsehen zustellen.
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Kunst;, = Kunst ohne künstl.erischer Mittel undenkbar ergiebt sich durch sie Kunst wird durch besondere Verwertung künstl.erischer Mittel Da wir im Bilde keine wirkliche Natur, keine natürlichen Gegeristände vorführen, sondern durch Werwertung künstlerischer* künstliche . Mittel etwas erzeugen(,) was *in* diesen gleicht oder eine Vorstellung von ihnen erweckt, so ergiebt sich hieraus(,) daß Kunst im Gegensatze zur Natur(,) zum wirkli-
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chen Gegenstande oder zur faktischen Gedankenvorstellung aus einer bestimmten Zusammensetzung künstlerischer Mittel *besteht* *resultirt*.
da wir im Bilde keine wirkliche Natur, keine natürlichen Gegenstände vorführen, sondern etwas künstlich erzeugen(,) was diesen gleicht oder eine Vorste1.lung von ihnen erweckt, so ergiebt sich d a ~ i u s ,daß Kunst im Gegensatz zur Natur(zum wii'klichen Gegenstande oder zur faktischen Gedankenvorstellung) aus einer bestimmten Zusammensetzung künstlerischer Mittel *resultirt* entsteht.
Kunst im Besonder-en = Verwertung künstl.Mitte1 Spezialitäten von Kunst =
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