Das Bild ist ein harmonisches Ganze[s]

Das Bild ist ein harmonisches Ganze[s] Im Laufe der Zeiten u. den Geschmacksänderungen entsprechend werden einzelnen Ausdrucksmitteln für die Darstellung größere Bedeutung zugemeßen u. ändert sich je nach der besonderen Ausnützung des einen oder des anderen die äußere Erscheinung des Bildes (Richtungen, Moden). Da aber nur die vollständige Kenntnis aller uns zu Verfügung stehender Mittel ihre zweckentsprechende verschiedenartige Ausnützung gestattet, so wird eine zeitweise einseitige imitatorische Verwertung des Einzelnen niemals zu Eigenartigem führen können, wenn nicht das Prinzipielle desselben im richtigen Maße durch eine weitere reiche Kenntnis der uns zur Verfügung stehenden Mittel ergänzt wird. Die Art des Sehens u. die technischen Mittel einerseits[,] andererseits Form u. Farbe[,] erstere in ihrer linearen Begrenzung oder in den hellen und dunklen Gegensätzen[,] letztere in der Gesamtheit ihrer Contrastwirkungen[,] sind die hauptsächlichsten Mittel für die künstlerische Anschauung u. deren Wiedergabe. Und da das "Bild" im Gegensatze zur Studie als harmonisches Ganzes anzusehen ist; so werden die harmonischen Möglichkeiten dafür[,] unterstützt durch ein reiches Naturstudium, von diesen·uns zur Verfügung stehenden Mitteln abhängig, von ihnen herzuleiten sein. Vor allem haben wir festzuhalten, daß die Natur in ihrer Wiedergabe im Bilde zuerst auf eine Fläche übertragen u. dann erst mit Hilfe von helleren und dunkleren und Farbgegensätzen zur plastischen Erscheinung gebracht werden kann. Linie[,] Form, Helldunkel u. die Farbgegensätze werden dieses mit der gleichzeitigen Kenntniß der geometrischen Grundsätze für die Fläche möglich machen. Meistens bildet ein Viereck die Bildbegrenzung

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