Adolf Hölzel
Wir bewegen uns stets in Contrasten. Auf


Wir bewegen uns stets in Contrasten. Auf jede Aktion folgt eine Reaktion u. umgekehrt, so kann es kommen, daß zu Zeiten[,] wo die Aktion sich wendet, gerade solche[,] die die besten Führer einer Aktion wären[,] scheinbar reaktionär auftreten müßen. Da die Reaktion die Weiterentwicklung fördert oder diese durch jene bedingt wird. Unsere Vorwärtsbewegung muß so gedacht werden[,] daß sie sich auf einer in Rotation befindlichen[,] in sich selbst zurückkehrenden gerundeten Oberfläche bewegt. Das scheinbar eckige wird durch persönliche Meinungsverschiedenheiten u. unnötiges Hervorheben unnotwendiger Ich's gefördert. Die Bewegung selbst ist nie etwas plötzliches und kommt Einem lediglich, zum Abschluß gelangt, oder in ihren letzten Ausläufen als Contrast, als etwas sich Gegenstämmendes vor. Im Allgemeinen haben wir es auch hier mit stets weichen Übergängen zu thuen. Schließlich aber vermischt sich die Aktion wieder langsam mit dem Vorhergehenden und wird theilweise davon aufgesaugt, so daß nun wieder das Ganze über der Einzelerscheinung steht, das nun scheinbar reaktionär überwunden ist. In Wirklichkeit rotirt es aber lustig und in der Regel auch sichtbar mit. - Etwas von der Kleidung[,] die die menschliche Gestalt entmaterialisirt[,] siehe Mode[,] vom Feigenblatt angefangen.
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