Adolf Hölzel
(Baiersdorfer)


(Baiersdorfer). Von der autochthonen Kraft der künstl. Mittel, welche das psychologische Gesetz ihres Wirkens in sich tragen. So sollte im Sinne des 2 u. Dreidimensionalen und mit gleichzeitiger Schilderung hiefür wichtiger Mittel der Unterschied des angliedernden Flächenbildes vom selbständigen Bilde[,] in welchem die 3dimensionalen Möglichkeiten mehr zum Ausdrucke kommen, geschildert werden. Dann aber sollte auch darauf hingewiesen sein, dass die höchsten Kunstwerke sich auf unumstössliche Gesetze aufbauen. Und zwar halben wir gesehen[,] daß diese wieder im elementarsten Sinne zum Ausdrucke kommen. Sehen wir so den hohen Werth der Gesetze[,] so folgt daraus, daß wir der Entwicklung künstlerischer Probleme unsere größte Aufmerksamkeit und Unterstützung zuwenden müßen, umso mehr als solche Gesetze nicht plötzlich sich bilden[,] sondern die Erforschung des Elementaren oft ganze Generationen in Anspruch nimmt. So möchte ich meinen heutigen Vortrag gewißermaßen mit einem nationalen Apell schliessen, den ich gleichzeitig an Sie[,] m. Hochverehrten richte. Und dieser geht dahin, daß Sie in der Kunst außer Ihren selbstverständlichen Sympathien und Liebhabereien ihr Intereße sowohl geistig wie materiell den künstl. Problemen und deren Entwicklung zuwenden, und dies umsomehr[,] als nur wenn die gesammte Nation sich dafür intereßirt[,] ein wirkliches Resultat erreicht werden kann. Damit unsere deutsche Kunst im Kampfe der Nationen stets an der Spitze geht und den Sieg erringt. Dies ist aber nur möglich[,] wenn im Sinne nationaler Kunst die Betonung nicht nur auf dem Worte national[,] sondern insbesondere auf dem Worte Kunst liegt, Kunst[,] die stets eine Sache höchster Empfindung ist, der aber zu Grunde liegt [links quer]die autochthone, selbsttätige, wunderwirkende Kraft künstlerischer Gesetze.
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