Adolf Hölzel
Begriffe, Gefühle und Empfindungen, von ihren


Begriffe, Gefühle und Empfindungen, von ihren Urlauten aus jedesmal neu und immer wieder anders zusammengesetzt werden müssen um einen bestimmten Ausdruck zu erreichen. Diese vielfachen dynamischen Kräfte zusammenzuhalten erfordert gegenüber dem Wort, das wir von Jugend auf und sogar spielend beherrschen lernen, ein eigenes langjähriges Studium. Ihre Seele ist es daher (in weit höherem Maasse, wie beim Wort, das die menschliche Seele und Empfindung enthält), die ihr eigenes benötigt, wenn sie ein Kunstwerk erstehen und aufleben will. Musik und Malerei sind daher nie mit dem Literarischen zu vergleichen, ausser sie sollen mit diesem in Verbindung gestellt werden, wie [verso:] bei der Illustration, dem Geschichtsbild und Ähnlichem [?.]. Da werden dann allerdings die rein künstlerischen Vorgänge, die rein seelischen Wirkungen der Klänge, Töne[,] Linien[,] Formen und ihrer speziellen künstlerischen Zusammenhänge, immer mehr oder weniger zurückstehen müssen, was naturgemäss den eigentlichen künstlerischen Werth wesentlich verringert.
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