Adolf Hölzel
12. J u l i Ausser aus Geiz!


12. J u l i Ausser aus Geiz!
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Leonardoldehnt d i e s e n B e g r i f f w e i t . E r s a g t ungefähr: K e i n e r ( , ) d e s U r t e i l höher s t e h t a l s s e i n e A r b e i t , s o l l aufhören, bevor e r soweit gekommen i s t ( , ) das U r t e i l möglichst zu b e f r i e d i g e n . Die d i e s e s n i c h t t h u e n ( , ) werden d a s Höchste n l c h t er]-eichen, s i n d k e i n e edos K ü n s t l e r r V i e l e hören aus>Geiz zu f r ü h a u f . Geiz h i e r v i e l f a c h d e u t b a r , wohl h a u p t s ä c h l i c h Gewinnsucht, H a b s u c h t ( , ) u f r ü h e r zu Gelde zu kommen. Dann m f r e i l i c h , abgesehen von K u n s t ( , ) i s t Geiz d e r Haupttrumpf d e r Welt. Beim Kaufmann, ja b e i j e d e r Art von Verwertung von Kunst und Wissenschaft. Geiz und F a u l h e i t z e i t i g e n das meiste Schlechte. Aber e s kann auch das Folgende s e i n : Etwas prima Entstandenes w i r d durch e i n e i n z i g e s Dariibermalen verdorben. Man muss etwas s t e h e n l a s s e n können und n i c h t aus Geiz verderben! Geiz - Ehrg e i z , e i n e Ausdehnung. Auch Niemandem z u l i e b e , nur d e r Kunst! Wie wenige haben davon e i n e Ahnung! E s würde Besseres U . mehr davon e r s t r e b t . V i e l e Menschen wären besser H i e r d i e Kunst a l s Wegweiser.
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Das äussere und das innere ~u~e/des Menschen. Alles(,) was wir sehen, sehen wir nur, wie wir es sehen. Jeder anders. Wir sehen was wir erkennen, erblikAlles(,) was wir sehen, sehen wir für uns aus der Natur heraus, oder in sie hinein. Der Maler vom Standpunkt : seiner Mittel. ~:ildebrandt/ spricht vom Abtasten der Natur mit den Augen(.) Die künstlerisch veranlagten Maler denken mit ihren künstlerisch gebildeten Augen, d.h. so, dass sie das Gesehene sofort künstlerisch wiedergeben könnten(, );eben sie die Natur an, sie tasten sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden künstlerischen Mi t t e 4 mit den Augen ab. Je weniger sie davon geben und je klarer im Sinne der Mittel, desto . stärker der ~usdrwck/der Wiedergabe des Gesehenen. Desto stärker die Wirkung auf den ___/ Beschauer, der erbregt seine ~ h a n t a s i d s ~ i e l e n 3 lässt und durch sie angeregt das Vorhande(ne) für sich ausgestaltet. Das Auge sieht und antwortet sofort in seiner Art.
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