Adolf Hölzel
Wenn in der Malerei das Auge als unser


Wenn in der Malerei das Auge als unser wichtigstes und eigentliches Empfindungsorgan erscheint[,] unsere Empfindung mit ihm auf's Innigste verbunden ist, wir die Funktionen des Auges mit unserem Begriff Empfindung eigentlich gleich setzen können, so folgt daraus, dass wir dieses Organ im Verhältniss zum Bilde, um da seine Forderungen ganz erfüllen zu können[,] gründlich kennen müssen und darum alle hierfür von ihm ausgehenden, mit ihm zusammenhängenden Bedingungen physischer, phisiologischer[sic] wie psychologischer Art möglichst erkannt und erforscht sein müssen. Wenn das Auge das Empfindungsorgan ist, unsere Empfindung für das Bild repräsentirt[,] so folgt auch das: Die Hand des Künstlers macht etwas, das Auge prüft. D.h. die überprüfende Empfindung setzt später ein. Wir arbeiten [?.] nicht mit sondern für die Empfindung, müssen also wissen[,] was die Empfindung verlangt, worauf es ankommt.
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