Trotz meiner theoretisch konstruktiven Arbeiten und Studien hatte ich stets ein besonderes Interesse für eine bestimmte handlich empfundene impulsive Tätigkeit, die gewissermaßen aus dem Menschen heraus ohne direkter Abhängigkeit von der Natur, scheinbar unbewusst, Linien und Formelemente zu eigenartigen Linienfiguren ausnützt, (4) und damit Merkwürdiges wie Phantasievolles schafft. (4) Diese Linien bilden in äußerster und freier Ausnützung bestimmter Muskel- und Gelenkmöglichkeiten (1), wobei die dem Menschen innewohnenden, von uns als glücklich empfundenen Verhältnisse am sichersten zum Ausdruck bringen, einen künstlerischen Gegensatz zu den meist unfrei und beengter, mehr aus dem Verstande und einer kalkulativen Beobachtung entstandenen Zeichnungen nach vorhandenen natürlichen Objekten und bringen die dem Menschen innewohnenden von ihm als angenehm empfundenen Verhältnisse am sichersten und gleichzeitig am naivsten zum Ausdruck.
In den höchsten Kunstwerken sehe und empfinde ich eine stets aufs Glücklichste verbundene Vereinigung dieser beiden für das endliche Kunstwerk notwendigerweise verbundenen Tätigkeiten, ganz besonders aber dann, wenn eine klare gegenständliche Forderung gestellt ist. Doch erhellt für mich aus diesen Beobachtungen, dass jedem einzelnen dieser künstlerischen Vorkommnisse in seiner Art unsere Aufmerksamkeit in hohem Maße zuzuwenden ist. Darum bringe ich auch den mir gezeigten Arbeiten von Frau Arnold mein volles und aufrichtiges Interesse entgegen. A.H.