Adolf Hölzel
Die Gefühllosigkeit, die meist


Die Gefühllosigkeit, die meist noch immer mit einer vollständigen Unkenntniß aller coloristischen Gesetze Hand in Hand geht (obwohl Chevreul, Helmholtz[,] Bezold, Roodete schon vor u. in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts diese Gesetze in allen Ländern verbreitet haben) wird häufig mit dem, Geschmacklosigkeiten gegenüber sehr trivialen Satze, Farbe ist persönliche Geschmackssache, motivirt u. zwar häufig in einer, einen gewißen Stolz verratenden Form [verso:] Eine Opernsängerin muß fett sein oder hübsch. Nur eine, die recht brüllen kann, bekommt großen Applaus und viel Geld. So werden auch die Maler beurtheilt u. bezahlt. Entweder, wenn sie recht brüllen mit der Farbe, oder wenn sie mit der Lupe angesehen werden können[.] Kunst ist nicht das Wichtigste.
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