Adolf Hölzel
Ein zu frühes Losschlagen,


Ein zu frühes Losschlagen, ein zu eifriges Draufgehen ohne richtigen Untergrund. Präocoupationen mit Unverstand gepaart, was haben die schon für Unheil angerührt. Ein zu früh ohne gründliche Vorbereitung. Ein zu früh verlangen: Es ist immer ein Zeichen von Oberflächlichkeit, wenn nicht gleichzeitig der richtige Weg gezeigt ist wie es zu erreichen sei. In dieser Hinsicht sind viele Bücher, Schriften, Vorträge, Kritiken ein Verbrechen. Ohne Nachdenken in den Tag hineinzuschreiben, Menschen verwirrend unnütze Revolutionen erzeugend. Aus eitler Selbstsucht nicht um genützt, sondern um geschrieben zu haben, sind sie entstanden. Und der Schaden kann unübersehbar sein. Für alle Zeiten. Gegen Dummheit und Eitelkeit der Einzelnen ist nichts zu machen, namentlich wenn sie einen langen Schwanz, Majorität genannt, hinter sich haben. Lest Goethe, was er über Majoritäten sagt! Lest Goethe[,] wie viele Erfindungen nicht zur Geltung kamen. Es ist unrichtig, dass das Gute sich immer Bahn bricht. Schon darum nicht, weil zum Bekanntwerden eine grössere Anzahl von Menschen in vielen Fällen nötig sind. Oder Einzelne von ausserordentlicher Bedeutung. Das will organisirt sein, eben wieder in den meisten Fällen. Dazu gehören die verschiedenartigsten Vermittler, die wieder Verständnis dafür haben sollten.
[Ende Seite 1]
Alle Rechte vorbehalten.
URL dieser Ressource: http://ask23.de/resource/ah_transkriptionen/hoelzel_04_NT_81-1-V