Wir sehen an unseren Eltern und wohl an

Wir sehen an unseren Eltern und wohl an uns selbst, dass wir das, was uns fehlt oder was die Zeit Gutes brachte, unsern Kindern und Nachkommen lehren, sie das lernen lassen möchten. Z.B. Sprachen. Gerade bei Sprachen sehen wir, dass Kinder sie von selbst lernen und dass für den Erwachsenen eine enorme Energie dazu gehört[,] eine neue Sprache vollkommen zu erlernen. Ja, die eigene Sprache, ihre Aussprache und Tonbildung wird häufig hinderlich sein[,] eine fremde Aussprache uns anzueignen. Genau so denke ich es mir mit den neuen Richtungen in der Malerei. Das was uns schwer und unmöglich erscheint[,] erscheint unserer Jugend selbstverständlich. Aus unserer Zeit wächst eine neue Zeit, die wieder unseren alternden Kindern unverständlich sein wird; denn es wiederholt sich ja Alles und war ähnlich schon da. Um wieviel schwerer aber würde es uns werden[,] uns in eine kommende Zeit in der Kunst hineinzufinden, wenn wir uns jetzt schon gegen unsere Zeit wehren[,] und was noch schwerer wiegen möchte, wenn wir unsere Jugend zurückhalten wollten ihre Zeit zu begreifen. Es wäre ein Verbrechen sogar. Namentlich dann[,] wenn wir ohne tiefer in die Materie einzudringen[,] sie verdammen und Alles aufbieten, Jenen[,] die das Gute wirklich erkannt haben[,] ihre Existenz zu untergraben. Und das geschieht auch dann, wenn wir wirklich Gutes lächerlich machen, oder wenn wir Zweiflern, die wohl ahnen, dass es etwas giebt, das ihnen vorschwebt, ohne dass sie schon den Weg dahin kennen[,] den Weg abschneiden, den notwendigen Mut genommen haben. Ja wir sterben ja weg[,] aber die Jüngeren bleiben, die, die wir unglücklich gemacht haben. Es ist schwer das Richtige zu treffen. Wollen wir die, die späteren[sic] Führer werden richtig einführen, das Gesammt-Niveau einer Nation heben, dann müssen wir die Dinge nach allen Richtungen hin wenden[,] um uns selbst auf['s] Eingehendste aufzuklären. Wir wollen Ähnliches wenigstens versuchen.



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