Adolf Hölzel
Es giebt Solche,


Es giebt Solche, die in der Kunst nur das gelten lassen, was sie selbst machen und unter denen, die nicht selbst etwas schaffen können Solche, die nur Das gelten lassen[,] und zwar als Kunst, was ihnen gefällt. Nun kann Objektivität insoferne zu weit gehen, als man doch nicht im Stande ist, alles gleich hoch Künstlerisch einzuschätzen. Während die Subjektivität daran krankt, dass sie nicht weiter kommt und geradezu Entwicklungshindernd sein kann. Die Subjektivität ist gefangen in einer angeborenen oder anerzogenen Convention zu sehen und zu empfinden. Eine zu weitgehende Objektivität dagegen wird leicht oberflächlich sein. Am Gefährlichsten sind immer Die, die in einer Sparte etwas erreicht haben, da sie sich einbilden[,] Alles gleich gut zu beherrschen. Und da die Menschen von sich selbst sehr bald glauben, etwas genau zu kennen und gern damit bei der Hand sind, dass sie etwas gründlich studiert haben[,] so vermehren sich die für die Kunst Gefährlichen in enormer Weise. Daher kommt es, dass erst eine neue Generation, die unfeindlich bestimmten Bestrebungen gegenübersteht, sich in sie hineindenken kann und dann sogar erstaunt ist, dass Eltern und Vorfahren Nichts davon verstanden haben. Später machen sie es gerade so. 4.4. 16.
[Ende Seite 1]
Alle Rechte vorbehalten.
URL dieser Ressource: http://ask23.de/resource/ah_transkriptionen/hoelzel_04_NT_27-1-V