Adolf Hölzel
Zu meinem Staunen sagte man zu meinen Bildern


Zu meinem Staunen sagte man zu meinen Bildern es wären Glasgemälde. Aber das Glas hat doch eine ganz andere Bedeutung als Leinwand und Oelfarbe und die ganze Sache muss doch anders behandelt werden als ein Oelbild. Richtig war ja wohl, dass ich die Forderungen der Mittel bei meinen Arbeiten in Rechnung zog[,] um sie Bildmässig zu gestalten, vor Allem aus der Fläche heraus arbeitete und mir im Laufe der Zeiten hier möglichste Klarheit schuf. Aber die Wirkungen der Glasbilder beruhen noch auf mehr. Vor Allem müssen die durch wirkliches Licht, (nicht componirtes und mit Farben dargestelltes Licht), durchleuchteten Farben bei den G1äsern mit in die Composition, also in Rechnung gezogen werden, mit der Empfindung ausgenützt werden. Das aber giebt keine Farbskizze und kein farbiges Bild[,] wenn man auch die reinsten Farben nimmt und sich in den farbharmonischen Fragen noch so gut auskennt. Hier musste[,] wenn diese Ausnützung Werth bekommen sollte[,] gleich mit farbigen Glassplittern oder etwas Aehnlichem getrachtet werden[,] die Empfindung anzuregen.
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