Adolf Hölzel
Auf dem Niemandswege täglicher Irrfahrten,


Auf dem Niemandswege täglicher Irrfahrten, da die Gedanken immer wieder abschweifen und ein Bild in zauberhaftem wachem Traum das andere überflutet und verschlingt, erscheinen Erlebnisse, die wagen Vorstellungen im keuchenden Atem mit wogender Brust übersinnlich empfangen. Giebt man sich solchen Eindrücken hin, die sich fortgesetzt ergänzen und zu steigern vermögen, dann führt man in wachem Zustande ein Traumleben eigenster Art. Jede Blüte und Blume jeder Schmetterling und Käfer, alle die vielen bunten wie farbigen Abwechslungen, die die Natur bietet. Alles Viele und Vielseitige, Unerschöpfliche der Gottestat in den verschiedenartigsten Formen überwuchert die Phantasie, spannt sie an und erschüttert den Geist der sich von ihr geleitet dem Zauber der werdenden Gebilde hingiebt und mitschafft. Traumverloren das Leben geniessen in seiner phantasievollen unerreichbaren Gottesschönheit und Abwechslung, ist seltenes irdisches Glück.
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