Adolf Hölzel
Hauptsächlich habe ich mit meinen Schülern die


Hauptsächlich habe ich mit meinen Schülern die 3 dimensionalen Möglichkeiten am Abend vor der Natur durchgenommen. Wichtig dabei[,] daß die Vertikaldimension, wenn nicht direkt von der Sonne angeschienen immer als eine warme oder kühlere Dunkelheit anzusehen ist, das horizontal zu nehmende Terrain meist warmer oder ev. kühler Mittelton, die Luft als das helle und kälteste, wenn nicht warme Abendröthe oder reflectirte Wäre gewählt ist. Dabei ändern sich die Werthe je nachdem Figuren dunkler oder heller auf der Fläche erscheinen. Böklin setzt sogar für das Gegenständliche den 3 Klang fest. Flörcke[sic]-Böklin. Wenn man einmal den 3 Klang stürmisches Wetter verfallene Villa und die übrig gebliebene schwarze Dame hat etc. .... Ein Winkel der Natur durch ein Temperament gesehen. Zola nach Taine[;] Ich gebe zu, daß dieses bedingt richtig ist, klarer erscheint mir natürlich die von Zola citirte Taine'sche Auslegung: "Ein Kunstwerk hat den Zweck[,] irgend einen wesentlichen oder auffallenden Charakter, eine Idee, klarer und vollständiger zu offenbaren als es in dem Gegenstande selbst liegt. Zu diesem Zwecke für den Künstler bei der Wiedergabe eines Gegenstandes eine Veränderung [.?.] Verhältniße seiner Theile herbei, so daß ein bestimmter Theil auf eine systematische Weise hervorgehoben wird. [verso:] Zola sagt über die Taine'sche Definition, diese Erklärung befriedige nach 2 Seiten, sie mache den Künstler unabhängig von der Natur und zwinge ihm doch die alten Gesetze des Schönen nicht auf; sie weise den Künstler an, die Natur nicht zu kopiren, sondern zu interpretieren und sich lediglich durch die Art bestimmen und lenken zu laßen wie seine Augen beschaffen sind. "Ich spreche meinen ganzen Gedanken aus, fährt Zola fort, indem ich sage, daß ein Kunstwerk ein Winkel der Schöpfung ist, gesehen durch ein Temperament. Harden'sche Zukunft 11. Jahrgang Nro 2 Berlin, 11. Oktober 1902. Helferich. Auch war Manet eine solche Sammlernatur, daß ihm die Köstlichkeit nicht gemein gewordener Kunstarten primitive Meister und Japaner anzogen. Zola's Worte von Manet's zarter Richtigkeit. en pleine viande, en pleine terreau von Courbet [.] Die Zahl der Möglichkeiten für ein Kunstwerk sind so groß, wie die Zahl der Individuen unendlich. [eingerahmt:] Zola's von Fleiß bedienten Genie Harden Die weibl. Menschenentwicklung schreitet jetzt dem Thierreiche gegen über rascher als früher fort. Weibl. Thiere haben wenn ihnen ein solcher zukommt ihren Schwanz von Jugend an. Mädchen erhielten denselben spätestens mit ihrer Verheiratung jetzt aber oft viel früher.
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