Daniel Runge et al.
Darthula (Ossian)
Darthula (Ossian)
Tochter des Himmels, schlne! :>"?! '...,"
Hold ist dein schweigendes Antlitz. > ' . 1
.,,- Lieblich kommst du; die Sterne geleiten ,
Deine blaue Bahn im Ost. '
Die Wolken freu'n sich vor dir, o Mond.'
><"- >'-- Es erglinzt ihr braunes Gesäum'. '
Wer ist am Himmel gleich dir, ^ ^
,, . Licht du der ruhigen Nacht? ' -
Wor dir stehen beschämt °, ? > Die Sterne, wenden die funkelnden Augen. , ^
Wohin stücktet dein Lauf, > .^ >'.
^> " Wenn wichst das Dunkel über dein Antlitz? ^
Hast du ein Haus, wie Ossian? . > - ..,,
^^ .f Wohnst im Schatten des Grams? ^ z'
Fielen deine Schwestern vom Himmel? ."
Sind, die den Reigen der Nacht
Frlhlick sühnen mit dir, nicht mehr?- ' '
° ^ Ja! gefallen sind jene! ^ ^
Du bleibst oft ferne, zu trauern; ? - ^ - iH
^ Einst auch wirst fehlen du selbst.
Eine Nacht auch, schönes Licht! : >. - >. ^ ^ Wirst verlassen die blaue Bahn am Himmel du selbst. - Dann erheben ihr Haupt die Sterne, Die sich schämten vor dir, sind froh.
" Ieyo noch kleidet dich Glanz:
Blick' her aus Pforten der Luft!
"^ . Zerreiß'die Wolken, o Wind, .>" -
Ossian. 3"
!, H Daß herschaue die Tochter der Nacht!
Daß erglänzen die waldigen Berge
< Und daß wälze das Meer
, ^ Seine weißen Wogen in Licht. -
180? Dssian, den Vollmond anschauend, der am Himmel
steht. Malvina geht im Walde. Alpin's Sohn schläft. (Vgl.
Verrat hon.) - V. 1 - 51. (Ossian beginnt hier mit einem
Liede an den Mond. Er trauert, daß auch sein glänzendes Licht
einst nicht wiederkommen wird. - Nathos, zu Deutsch ju
gendlich. Althos, ausnehmende Schönheit. Ardan, Stolz
oder Pracht. Darthula, schönes Auge.)
181? Des Nathos Schiff wird an die Küste geworfen.
Dunkle Nacht im Sturm. - V. 52-129.
182? Nathos und seine Brüder gehen. Darthula bleibt
klagend zurück. - V. 130-150.
183? Nathos kehrt zurück; hinter ihm Cuthullin's Geist.
- V. 151 -163.
184. (Doppelbild; wie auch die folgenden vier.) 1.
Darthula im Schlummer; ihr erscheint Truthil's Geist. V. 164
-181. - Der Mond bey Sonnenuntergang sich eben zeigend.
? 2. Es schweben Schlachten der Geister wie Wetter vor der
Sonne. Nathos als Kind hebt mühsam den Speer. V. 288
? 336.
185? - 1. Darthula sitzt in Gram; es kommt zu ihr der
Vater, Colla, mit Thränen sie bedauernd. V. 182 - 196. -
Der Mond vor dem ersten Viertel. - 2. Usnoth giebt dem
jungen Nathos sein Schwerdt. V.337-353.
186? - I. Darthula mit Helm, Panzer, Speer und Schild
gerüstet. Colla steht neben seinem Schild: V. 197-219. -
Der Mond im ersten Viertel. - 2. Nathos in Tura; er laßt
den Tod Cuthullin's sich erzählen. Die Wände von Waffen
entblößt. V. 354-386.
187? - 1. Colla schreitet gegen Cairbar vor; hinter ihm
Darthula mit dem Speer. Die grauen Helden ziehen die Schwerd-
ter. Cairbar beym Mahl. V. 220 -255. - Der Mond über
dem ersten Viertel. - 2. Die Barden singen bey Cuthullin's
Grabe. Nathos schlägt auf den Schild: es heben sich um ihn
die Helden zum Streit. V. 387 - 394.
188? - I. Cairbar tragt die Darthula davon. Colla liegt
vom Pfeil hingestreckt an einem Grabhügel, sammt allen seinen
32" II. B.
Gefährten. V. 255-280. - 2. Nathos stürzt Cairbar's Krie" ger hin. V. 395-413. - Der Mond ist meistens voll.
189? Cailbar, in Selama's Halle, entweicht, da Nathos
kommt. (V. 83 - 92.) Dailhula gelehnt an die Waffen der
Väter. - V. 281 - 287. 414 - 422.
190? Neben Nathos erscheint Truthil's Gestalt: Darthula
greift zu den Waffen. (Wie Nathos kam, griff Darthula zur
Wehr; sie sah' neben ihm den Geist Colla's, und Truthil's, ih
res Bruders, Geist; rüstet sich und reizt dadurch den Nathos
selbst zum freudigen Muth. V. 317 - 336.) Althos bringt Us"
noth's Rüstung. - V. 423 - 444. - Der Mond im Ab
nehmen.
191? Sie gehen in Nacht auf Cairbar los (Nathos und
Ardan). Darthula wird von Althos weggeführt. - 25. 444-
527. - Der Mond beynahe im lezten Viertel.
192? Cairbar steht beym Aufgang des Morgens mit seinen
Tausend da; hinter ihm erheben sich die Felsen. Nathos und
seine Brüder fordern ihn heraus zu Iweykämpfen; auch Dar-
thula schwingt den Speer. (Sie konnte nicht dahinten bleiben.
- Der Uebermüthige schlagt roh den Kampf aus mit "niedern
Leutlein, da nicht Ruhm noch Königswürde deiner Väter Na
men verherrlicht.") - Das Schiff von Wogen an's Land ge
drängt. - V. 528-553. - Der Mond im lezten Viertel.
-
193. Drey Streiter Cairbar's von der Brüder Speeren
durchbohrt. Die übrigen, sich im Fliehen wendend, spannen die
Bogen: Nathos, Althos und Ardan stürzen hin. Cairbar schrei
tet auf die in Gram erstarrte Darthula zu. - V. 554-585.
- Der Mond nach dem lezten Viertel.
194. Darthula sinkt vom Pfeil getroffen auf Nathos hin.
Cairbar nun trauernd da stehend. Ihr Hügel wird bereitet; die
Barden singen. - V. 586 - 618.
"Tochter Colla's, du sankst! '^^ "' '
Es schweigen die blauen Ströme Selama's:
m in.;> Truthil's Geschlecht ist dahin!
1, >>i Wann wieder erstehst du in Schinheit, ". .^N
Der Mädchen erste von Erin? ^ . m.^.'
Lang ist im Grabe dein Schlaf, .> . ", .
, Dein Morgenroth ist fern!
Nie kommt wieder die Sonne
Zu deinem Bette: "Wach' auf, ^ ,
W'< -Üb "Darthula, der Weiber erste! " "
MlüH m "Frühling ist draußen, die Lüfte säuseln:
321
"Auf grünen Hügeln, holdseliges Mädchen,
"Weben die Blumen, im Hain -
"Wallet sprießendes Laub.'"
Auf immer so weiche denn, Sonne! .
Der Tochter Colla's: sie schläft! Nie wieder ersteht sie in Schlnheit, Nie siehst du lieblich sie wandeln mehr."
(Grißlentheils nach Herder.)
195. Des Nathos Geist schreitet in die Halle der Väter;
sie empfangen ihn. - Fingal in Selma, mit seinen versammel
ten Helden, greift zum Speer; Ossian rauscht in die Harfe. -
V. (468 - 523.) 618-621.
- Der Feind Morven's, der Söhne des Wirbelwindes von Trenmor, ist vergangen. Nun aber weichet die Jugend vom Geschlecht Selma's. - Die Jugend hat das schwermüthige Licht des Mondes zum Zeichen; die nur noch übrig bleibenden Gefährten Ossian's, nämlich Malvina und der stille Sohn Alpin's, des Mondes finstre Gestalt. - Wie wir von vorne an die Gestaltung Fingal's, Ossian's und Oscar's, verfolgt haben; wie in dem Preisen der Lieder von Selma diese drey sich erhuben; in dem Gedichte Fingal würkten im Ruhme Tren" mor's, vereinigend in ihren Glanz Lochlin und Erin: so stürzt nun, was bis dahin gewesen, in Lathmon und Darthu la hin, die Gestalt und die Jugend; und dieselben dann in Fingal's Stamm selbst, in dem Gedicht Temora, nämlich Oscar und Fillan.
Hier in der Darthula wird am meisten der Gang des
Mondes sichtbar, und es beginnt Ossian auch mit einem Klage"
liede über den Mond.
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