ask23 > Brettschneider: First Aid

Dorothea Brettschneider

First Aid

Erste Kunsthilfe

Abstract

Die Grundidee besteht darin, eine Art Sanitätszelt auf dem Ausstellungsgelände zwischen den Containern und Werken aufzustellen, in dem „Kunstsanitäter“ bei Bedarf „erste Hilfe“ leisten können.

Das Ziel ist es, den BesucherInnen eine Anlaufstelle zu bieten, die es ermöglicht, sich an professionelle HelferInnen mit den eigenen in der Ausstellung entstandenen Fragen, Unklarheiten, Unzufriedenheiten und/oder Irritationen zu wenden.

Es soll Unterstützung, Beistand und Hilfestellung zur Ordnung der eigenen Gedanken gegeben werden. Beabsichtigt ist die Vermittlung von Sicherheit, die nicht in Form von eindeutigen Antworten „verabreicht“ werden soll, sondern in Form von guten Ratschlägen etwa für den besseren Umgang mit den eigenen Fragen. Ein wichtiges Anliegen ist es, eine lockere Atmosphäre mit anspruchsvollen Gesprächen zu verbinden und einen zusätzlichen Anreiz dadurch zu schaffen, dass auch prominente „Kunstsanitäter“ die Behandlung vornehmen.

Wie ist das „Kunst-Sani“-Zelt ausgestattet?

Das „Sanitätszelt“ enthält einen Wartebereich mit Stühlen, einen runden Tisch mit drei bis vier Stühlen, eine Liege, ein Schränkchen mit Pillen, Sirup und Pfl astern sowie einen Overhead-Projektor und Leuchtkästen, um an Fotografi en der ausgestellten Werke ihre möglichen „Problemstellen“ genauer betrachten zu können.

Die „Kunstsanitäter“ tragen neon-gelbe Kittel. Außerdem informiert eine virtuelle Schautafel auf der Homepage von subvision und eine materielle Schautafel vor Ort über die sich aktuell in „Dienst“ befindenden „Kunstsanitäter“ und über deren „Spezialgebiete“ (ähnlich wie in Krankenhäusern auf den Fluren).

Wer sind die „Kunstsanitäter“?

Im Vorfeld der Ausstellung werden Personen aus der Studentenschaft, der Professorenschaft, Hamburger KünstlerInnen, KunstvermittlerInnen, KunsthistorikerInnen und -TheoretikerInnen angefragt, ob sie an dem Kunstvermittlungsprojekt teilnehmen möchten und damit eine oder mehrere „Arbeitsschichten“ übernehmen würden (Ein Schreiben an sie muss noch formuliert werden!).

Sind sie für die Grundidee zu begeistern, würden sie aufgefordert, einen eigenen Schwerpunkt zu wählen und auszuarbeiten, auf den sie sich zu Unterstützung der „Patienten“ spezialisieren wollen. Das könnten bestimmte Werke, ein brisanter Begriff, eine interessante Problematik oder das Thematisieren des institutionellen Kontextes sein.

Für mich selbst stelle ich mir vor, die Interpretationen der BesucherInnen zu thematisieren und damit zu arbeiten, indem ich sie dazu ermutige, auf die eigene Interpretationsfähigkeit zu vertrauen.

Anhand von Fotografien der jeweiligen Werke werden übereinstimmende Beobachtungen gesammelt und Verbindungen zwischen deren formalen Qualitäten und inhaltlichen Themen sowie Ideen, Assoziationen und Erfahrungen des Publikums hergestellt. Dabei gehe ich davon aus, dass die Erkenntnisse der BesucherInnen die Bedeutung und den Sinn der Werke bilden und bemühe mich, ihnen Mut, Sicherheit und Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu vermitteln.


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