Adolf Hölzel
*Berechtigung, aus den Mitteln heraus zu


*Berechtigung(,) aus den Mitteln heraus zu entwickeln* *Betrifft *Ausstellung der Anbetung* Überlassung eines Bildes für die Freiburger Ausstellung *einesX (im) September* *wenngleich sie f'ordert* Ist es *nu* nach und nach immer klarer geworden, dass harmonische Bedingungen und Forderungen auch in der Malerei vorhanden, ja im Bilde massgebend sind, *so treten* *und da* dann ist auch di.e eingeführte gegenständliche Darstellung diesen Verpflichtungen unterworfen. Doch *ist* gelangt nicht jeder Gegenstand durch *die gleichen* '(die)selbenharmdn.1schen Vorgänge in gleicher Weise zu seinem Ausdruck. Der Gegenstand fordert jeweils bestimmte Harmoniegrundlagen: wie etwa die Worte des Liedes diese und gewisse Rhytmen verlangen: also so ganz eigentlich "das Liedu nicht absolute Musik rein um des Klanges willen und *bestimmenders bestimmter um ihrer selbst halber entstandener Klangrythmen ist. Man kann nicht jedem rein musikalischen Kunstwerke Worte, ein Gedicht unterlegen. Die Musik dafiiF ;/ 4 c -. I für die Wortklänge U. Rhytmen/ muss eigens gedacht und componirt werden. Genau so wird es sein mit dem Gegenstand im Bild. Geht man von ihm aus, so stellt es wie das Lied seine Forderungen(,) die erfüll t werden müssen.
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Das ist vielfach gelöst. Vielfach*, zu allen Zeiten *oft* auch in der grossartigsten Weise. Aber die gegenständliche Frage tritt auch
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an diese absolute Malerei heran, die lediglich *sich mit Farbk* die Wirkungen der rein malerischen Mittel, der Farbklänge, Tönungen, die damit zusammenhängenden Linien und Formbewegungen, im Auge hat. Diese als Kunst kann das Gegenständliche *ganz* entbehren und ein grosser(,) eigener Augenschmauss sein. Doch Die menschliche Phantasie, die Alles auf's Menschliche hin *und zurück*führt, wil-d vielfach aufs Heftigste gerade durch das absolut Zwingende einer solchSen* hohen Kunst angeregt werden, vielfach Gegenstiindliches eigenartig herausfühlen. Damit im Zusammenhange stehen *die* neueresn* Bewegungen in der Malerei, ein bestimmtes Gegenständliches aus den angewandten Mitteln F zu entwickeln und ihm dadurch ein grosses Gewicht künstlerisch harmonischer Zusammgehörigkeit mit der Kunst im Kunstwerke zuteil werden zu lassen. Ist bei einer gegenständlichen Conception der gegenständliche Gedanke das Primäre, so*wird* sind 1-m andern Fall die künstlerischen Mittel a i erster Stelle r
F aus den vorhandenen Linienschwingungen(,) Form-(,) Ton und Farbflecken ähnlichkeit wie aus phantas tischen Wolkenbildungen oder feuchten Flecken an der Wand so vieles Merkwürdige heraussehen kann
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