Adolf Hölzel
27.9.15. Zunächst ist es das


27.9.15. Zunächst ist es das Gegenständliche, das dem bildlichen Kunstwerke den nationalen Charakter verleihen kann. Freilich müsste dann z.B. ein impressionistisch gemalter Deutscher Wald eben Deutsch sein und wird es auch, obwohl mit fremden Anschauungen erzeugt, wenn diese in unser Fleisch und Blut übergegangen, uns gewohnt sind. Wie man im Tennis und vielem Anderen, dadurch dass man die Worte im hier getriebenen Spiel verdeutscht, das Spiel zum Deutschen macht. Jetzt heisst Deutsch malen, allerdings immer noch, auf den Barbizonern fussen. Man sieht wie schwer man sich mit dem "Nationalen" in der Malerei tut. Das Fundament[,] die Anordnung und die damit verbundene Anschauung müsste von hier, von Deutschland ausgehen, dann habt Ihr erst wieder was Ihr wollt und habt ein Recht drauf. Heute seh ich in der Strasse, unter der üblichen Bedeckung, einige Franzosen Sachen tragen. Sofort erhielt diese Stuttgarter Strasse einen französischen Charakter. Man sieht, dass durch Beigaben und entsprechende Attribute ein bestimmter Eindruck verändert und hervorgebracht werden kann.
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