Adolf Hölzel
Es i s t ersichtlich, etwa aus dem H e f t 2


NT 1,
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Es i s t ersichtlich, etwa aus dem H e f t 2 Februar 1920 des Kunstblatts, dal3 bei d e r jungtschechischen Schule, bei Spala, l ttenscher E i n f l u ß klarliegt, dir e k t oder i n d i r e k t , da/ weiß i c h n i c h t . Da aber auch d i e jungen Tschechen während des Krieges n i c h t nach Paris kamen, also h i e r l e r n e n mußten, so k a n n es nur ein E i n f l u f i sein, v o n dem sie zehren, d e r v o n h i e r kommt, schon weil e i n solcher d i r e k t e r v o n Mund z u Mund gegebener Rat immer s t ä r k e r und nachhaltiger sein wird, als das, was man sich B i l d e r n und Illustrationen absieht, wenn man diese n i c h t etwa zum eingehendsten Studium macht oder besser schon weiß,
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es den großen K ü n s t l e r n
dabei angekommen ist. N u n unterscheiden s i c h l t t e n
und meine Arbeiten i n manchem; e r * selbst legte
Wert a u f d i e sogenannten Abstufungen,
während i c h
d e r Fläche noch immer, soweit s i e d u r c h d i e Farbe
und d i e damit verbundenen Wertdifferenzen d e r ein-
zelnen Farben a u s d r ü c k b a r ist, zuneige. /Das hei ß t i l t t e n setzt s p r ü n g l i c h n Fleckenkontraste, v o n denen bei d e r V e r t e i l u n g ausgegangen wurde und s t u f t so vom g r ö ß t e n Dunkel gegen das L i c h t stufenweise ab. A u c h i c h setze Vermittlungen zwischen d i e s t a r k e n Gegensätze und lasse dabei mein bekanntes, w i r nennen es schachbrettartiges, P r i n z i p obwalten, Mitteltöne m i t d e n Volltörien so abzuwechseln, wie etwa h'ell-dunkel und kalt-warm, da ß nach Leonardo, h e l l a u f dunkel, d u n k e l a u f hell s t e h t und h i e r in ähnlicher Weise a u s g e f i i h r t gegen nichtausgeführt. Denn meine Mitteltöne setze i c h n i c h t als Mischtöne, sond e r n im Sinne einer Division gewissermaßen als freies Ornament aus Linien, kleinen Punkten und Flecken bestehend, zwischen d i e ,hell-dun k e l Flecken. A n and e r e r Stelle verweise i c h a u f den Unterschied zwischen unserer und d e r chinesischen Musik, wobei gegen ü b e r d e r siebentonigen Reihe d e r Chinesen bei d e r deutschen Musik zwölf Töne s i c h a n anein-
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eichere Zwischentöne zwischen d i e ur-
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ander reihen, wobei sich etwas t h n l i c h e s wie beim
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und -&dlftei
ligen Farbkreis in d e r Malerei zeigt, basierte, flächiger, da? a u f
da ß das a u f
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f\irotPteiligen dagegen gewissermaßen plastischer erscheinen wird. Aber d e r Ausgang von den großen Flecken b e r u h t in allen Fällen a u f meinen Prinzipien, um vom Fleck, von den Mitteln, als Primäres ausgehend, zum künstlerischen Resultat z u kommen. Auch formale Unterschiede ändern daran nichts. Dieses Prinzip verfolgte i c h seit vielen Jahren in d e r v e r schiedensten Weise, insbesondere sichtbar bei den farbigen B i ldanordnungen, wo i c h einfache Papierformflecken, die sich zufällig ergaben, mosaikartig nebeneinanderklebte, um klare farbige Wirkungen zu erzielen u n d diese d a d u r c h auch mit den/Empfindun--I
bei gleichzeitiger- höchster farbiger K r a f t z u harmonischer Einigung zu bringen.
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